Radiologie Bayreuth

Brustdiagnostik (Mammadiagnostik)

Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung mit einem speziellen Mammographiegerät zur Diagnostik von Brusterkrankungen. Gelegentlich erfolgt diese Untersuchung auch mit Kontrastmittel (Galaktographie). Hochauflösender Ultraschall der Brust wird als alternatives oder ergänzendes Verfahren eingesetzt.

Was macht man damit, wo wird es eingesetzt?

Für die bildgebende Untersuchung der weiblichen Brust gelten derzeit nach übereinstimmender Meinung der Experten folgende Vorgaben:

  • Bei einem tastbaren Knoten in der Brust einer Frau unter 30 Jahren:
    Brust-Ultraschall, eventuell ergänzende Mammographie
  • Bei einem Knoten in der Brust einer Frau über 30 Jahren:
    Mammographie und ergänzender Ultraschall
  • Als Vorsorge bei Frauen ab 40 Jahre ohne Symptome (Beschwerden):
    Mammographie alle ein oder zwei Jahre, eventuell ergänzende Ultraschalluntersuchung
  • Als Früherkennung bereits vor dem 40. Lebensjahr in der Regel nur Ultraschall. Die Entscheidung darüber ist abhängig vom Erkrankungsalter der Verwandten bei familiärer Risikoanamnese bezüglich Brust- und Eierstockkrebs.

Praktische Informationen und Fragen zur Untersuchung

Unser Mammographiegerät:
Seit 2011 führen wir in unserer Praxis die Mammographie-Untersuchungen an zwei hochmodernen, volldigitalen Mammographiegeräten der Firma General Electric durch. Diese Geräte haben unter anderem den Vorteil, dass sie vor der eigentlichen Belichtung selbstständig die hierfür notwendige ideale Strahlenqualität und -dosis ermitteln und erst dann das eigentliche Bild anfertigen. Die hierfür benötigte kleinste Strahlenmenge wird für die Filmbelichtung bereits verwendet und in der Summe wird durch die Vermeidung von Fehlbelichtungen die Strahlendosis reduziert.

Eine weitere Reduktion wird außerdem durch die Verwendung einer Digitalisierung der Röntgeninformationen erreicht. Die digitale Technik ermöglicht zudem an entsprechend hochwertigen Monitoren eine weitere Nachverarbeitung und bessere Beurteilung auch schwieriger Aufnahmen.

Zusätzlich ermöglichen uns diese Geräte 3-D-Mammographien (Tomosynthese) und Vergrößerungsaufnahmen. Bei sogenanntem "dichtem" Drüsengewebe und in der Abklärung fraglicher Befunde bringt die Tomosynthese durch Schnittbilder Klarheit bei niedriger Strahlenbelastung. Leider ist diese innovative Technik (noch) keine Leistung der gesetzlichen Kassen .... außer im Mammographie-Screening.

Zur Abklärung von krankhaften Sekretionen führen wir eine Gangdarstellung (Galaktographie) sowie eine röntgengesteuerte Vakuumsaugbiopsie durch.

Häufige Fragen - unsere Antworten

Wer bezahlt die Mammographie?

Sind verdächtige Veränderungen in der Brust wie plötzliche Schmerzen oder ein Knoten vorhanden, wird die Mammographie-Untersuchung von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Auch bei einem erhöhten Risiko durch familiäre Belastungen ist dies der Fall. Die innovative 3D-Mammographie (Tomosynthese) mit deutlich höherer Aussagekraft ist (noch) keine Leistung der gesetzlichen Kassen. Eine Ausnahme hiervon ist das Mammographie-Screening. Dies ist die Reihenuntersuchung der Patientinnen zwischen 50 und 69 Jahren in Deutschland mit einer Mammographie alle zwei Jahre.

Was muss ich bei der Terminvereinbarung beachten?

Versuchen Sie den Termin so zu vereinbaren, dass die Untersuchung zwischen Ihrem 7. und 17. Zyklustag stattfindet. Durch die in dieser Zeit bestehende Hormonsituation ist die Brust besonders locker und wenig schmerzempfindlich. Besteht bei Ihnen jedoch eine Symptomatik oder der Verdacht auf ein Knoten ist dies von untergeordneter Bedeutung und die Untersuchung kann zeitnah erfolgen.

Wie ist der Ablauf der Untersuchung?

Nachdem Sie den Oberkörper frei gemacht haben, positioniert die Assistentin Ihre Brust nacheinander in zwei unterschiedlichen Ebenen auf einer Auflagefläche des Mammographiegerätes. Dann wird die Brust jeweils durch eine spezielle Vorrichtung des Gerätes komprimiert. Nach einer kurzen Vorbereitungszeit, in der das Gerät die Dichte ihrer Brust überprüft, wird das eigentliche Bild erstellt. Nebenan im Ultraschallraum warten Sie anschließend auf das Gespräch und weitere Untersuchung durch die Ärztin oder den Arzt.

Warum muss die Brust komprimiert werden?

Die Kompression ist notwendig, da sonst die Gewebestrukturen zu stark überlagern. Nur so liefern die Röntgenaufnahmen ausreichend verwertbare Informationen. Auch die Strahlenbelastung für das Gewebe wird durch die Kompression deutlich gesenkt.

Wird durch die Kompression Brustkrebs ausgelöst?

Für diese Befürchtung gibt ist keinerlei konkreten oder gar wissenschaftlich gesicherten Anhalt. Brustkrebs wird auch nicht durch anderweitige Druckwirkungen oder Verletzungen der Brust ausgelöst.

Wird durch die Röntgenstrahlung bei der Mammographie Brustkrebs ausgelöst?

Durch den Einsatz modernster Mammographiegeräte, wie sie auch bei uns verwendet werden, und digitaler Technik wird für die Anfertigung eines Mammographiebildes – im Vergleich zu den Verhältnissen von vor zehn Jahren – nur noch ein Bruchteil an Strahlendosis benötigt. Das Risiko dieser minimalen Strahlenmengen für die Patientinnen exakt abzuschätzen ist extrem schwierig. Auch strahlenkritische Beurteilungen dieses Risikos kommen heute, in der Annahme, dass eine Patientin über viele Jahre hinweg alle zwei Jahre eine Mammographie in zwei Ebenen erhalten hat, zu der Einschätzung, dass das Unterlassen der Mammographie ein größeres Risiko beinhaltet an Brustkrebs dauerhaft zu erkranken.

Weiterhin ist zu bedenken, dass jede 8. Frau in Ihrem Leben an Brustkrebs erkrankt. Daher ist das minimale Strahlenrisiko auf jeden Fall zu rechtfertigen.

Warum soll ich überhaupt eine Mammographie durchführen lassen?

Die Mammographie ist bis heute als bestes Verfahren in der Lage, den Mikrokalk als Vorboten eines Brustkrebses und auch andere Frühformen zu erkennen und ist damit für Frauen ab 40 Jahren die erste und beste Früherkennungsmethode. Ist Brustkrebs bereits als Knoten tastbar, sind die Heilungschancen deutlich schlechter als bei den Frühformen, die man oft nur auf der Mammographie erkennt.

Der Ultraschall ist dann eine Ergänzungsuntersuchung, eine Kernspintomographie ist nur in Ausnahmefällen erforderlich.

Lässt sich die Mammographie durch die Kernspintomographie ersetzen?

Die kernspintomographische Untersuchung der weiblichen Brust ist nur speziellen Indikationen vorbehalten. In welchen Fällen diese Untersuchung sinnvoll ist und weitere Einzelheiten dazu finden Sie bei Mamma-Kernspintomographie.

Ich bin ein Mann und wurde von meiner Ärztin bzw. meinem Arzt zur Mammographie / Mammasonographie geschickt. Kann das stimmen?

In Einzelfällen kann es bei Männern oder Jugendlichen zur Ausbildung der sogenannten Männerbrust kommen. Um in diesem Fall das Gewebe besser einschätzen zu können, erfolgen die gleichen Untersuchungen wie bei einer Frau. In einer „Männerbrust“ können alle Erkrankungen auftreten, die es bei Frauen gibt.

Was passiert, wenn der Arzt einen auffälligen Befund in der Mammographie, der Sonographie oder der Kernspintomographie entdeckt hat?

In diesem Fall bringt nur eine Entnahme und Untersuchung von Gewebeproben letzte Sicherheit. Meistens genügt eine ambulante Nadelbiopsie unter lokaler Betäubung mittels Ultraschall- oder Röntgenkontrolle um den Verdacht auf Brustkrebs zu bestätigen oder zu widerlegen. Diese Untersuchung wird durch spezialisierte Ärzte in unserer Praxis durchgeführt.

Eine Biopsie in der Kernspintomographie ist nur sehr selten nötig. In diesem Fall vermitteln wir Sie an eines von mehreren Spezialinstituten.

Medizinisch-technische Grundlage

Bei der Mammographie handelt es sich um die Untersuchung der weiblichen Brust mit einem speziellen Röntgengerät, welches eine besonders weiche Strahlung verwendet. Diese Strahlungsart ermöglicht es, die unterschiedlichen Gewebsanteile in der Brust kontrastreich darzustellen und auch kleinste Verkalkungen (Mikrokalk) zu erkennen. Diese sind oft die Frühzeichen von Brustkrebs. Um möglichst wenig Strahlung zu verwenden, kontrastreiche Bilder anzufertigen und das Gewebe nicht zu stark zu überlagern, ist eine Kompression der Brust notwendig. Hierfür wird die Brust auf dem Untersuchungstisch durch eine Kunststoffplatte flach gedrückt. Diese Kompression wird von modernen Geräten automatisch reguliert, soll aber für die Patientin keinesfalls schmerzhaft sein.

Galaktographie: Vor allem bei Austritt verdächtigen Sekrets aus der Brustwarze wird manchmal die kleine Gangöffnung mit einer feinen Sonde punktiert und Kontrastmittel in den sogenannten Milchgang eingespritzt. Danach werden nochmals Mammographiebilder angefertigt.

Die Ultraschalluntersuchung der weiblichen Brust wird mit speziellen hochauflösenden Sonographiesonden durchgeführt. Sie ist völlig schmerzfrei und unschädlich.

Spezialuntersuchungen

  • 3-D-Mammographie (Tomosynthese)
    Die Tomosynthese ist ein neues Schichtverfahren in der digitalen Mammographie. Durch die räumliche Darstellung verschiedener Ebenen steigt die Erkennbarkeit von gefährlichen Befunden deutlich gegenüber der normalen Mammographie. Mit unseren modernen Geräten der Firma General Electric wird für diese Untersuchung die gleiche Strahlendosis verwendet wie für die Mammographie – bei einer höheren Aussagekraft, besonders bei dichtem Brustgewebe. Leider werden die Kosten für diese innovative Untersuchung (noch) ausschließlich von den privaten Kassen übernommen.
  • Galaktographie und Biopsie
    Zur Abklärung von krankhaften Sektionen können wir eine Milchgangdarstellung (Galaktographie) sowie eine ultraschall- oder röntgengesteuerte Gewebeentnahme (Biopsie) durchführen.
  • Mamma-Sonographie
    Die Ultraschalluntersuchung der weiblichen Brust wird als ergänzende Untersuchung mit speziellen hochauflösenden Sonographiesonden durchgeführt. Sie ist völlig schmerzfrei und unschädlich.
  • Mamma-MRT (Kernspintomographie)
    Die Kernspintomographie ist als ergänzende Untersuchung bei bestimmten Indikationen sinnvoll. Hier erfahren Sie mehr über die Mamma-MRT